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30.11.2009 |
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Pressemitteilung, 30.11.2009 Befreiender Tabubruch – wehrlos und wertlos? Theater-Ensemble ebenDIE zeigt „Das Fest“ im Ehrenfelder Arkadastheater
Nach dem Aufführungserfolg in der neuen Comedia gastiert das Ensemble ebenDIE am 16. und 17. Dezember 2009 im Arkadastheater/Bühne der Kulturen in Köln-Ehrenfeld mit dem Stück „Das Fest“.
Zu seinem 60. Geburtstag hat der Patriarch und Unternehmer Helge Klingenfeldt-Hansen seine Familie und Freunde eingeladen. Obwohl seine älteste Tochter Linda erst vor wenigen Monaten Selbstmord begangen hat, möchte er feiern. Auch die drei verbliebenen Kinder von Helge und seiner Frau Else treffen ein: Christian, der Zwillingsbruder von Linda, betreibt ein Restaurant in Paris, lebt aber allein. Helene, die ständig neue Liebschaften hat, studiert Anthropologie. Der Sohn Michael ist das einzige Kind mit einer eigenen Familie. Er betreibt eine Bar im Hafenviertel. Auch seine Frau Mette ist mit angereist.
In seiner „Festrede“ klagt Christian den Vater des sexuellen Missbrauchs an ihm und seiner Zwillingsschwester Linda an. Seine Anschuldigungen schockieren die Festgesellschaft, dennoch feiert sie zunächst weiter, als sei nichts geschehen. Doch das ändert sich.
Thomas Vinterberg drehte 1998 den Film „Das Fest“ und entwickelte anschließend aus dem Drehbuch eine Bühnenfassung. Im Jahr 2000 wurde das Fest erstmals in Deutschland aufgeführt – in Dortmund und in Dresden. Vinterberg eröffnet in dem Stück ein Familiengeheimnis, eine große Lebenslüge. Lange wahrt die Familie den Schein und wehrt sich mit Ritualen, Ignoranz, Lügen und Schweigen gegen die furchtbare Wahrheit. Vinterberg zeigt jedoch unerbittlich, was die Menschen voreinander verbergen wollen.
Die Figuren entziehen sich einer einfachen Schwarz-weiß-Beurteilung. Obwohl der Vater (Bernd Poßner) weder Schuld noch Scham zu kennen scheint, entpuppt er sich nicht als Monster, sondern er bleibt ein wehrloser, kranker Patriarch, der allerdings die von ihm vergewaltigten Kindern als „wertlos“ bezeichnet. Sein Sohn Michael (Hassan Aftabruyan) ist nicht einfach nur ein cholerischer Alkoholiker, sondern ein um Anerkennung buhlender sozial gestörter Mensch. Und Christian selbst (Michael Grünewald) legt eine Ruhe an den Tag, die seine Stimmung aus Verzweiflung und Zerrissenheit, aus Auflehnung und Aufschrei immer wieder aufblitzen lässt.
Text: Thomas Vinterberg und Mogens Rukov Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag Termin: 16. und 17. Dezember 2009, 20:00 Uhr Ort: Arkadastheater, Platenstraße 32, 50825 Köln, Karten unter 0221 88877222
Darsteller: Hassan Aftabruyan, Doris Bierganns, Jutta Ellinger, Ute Fahl, Christiane Flüter-Hoffmann, Michael Grünewald, Claus Hagenberg, Christiane Hartmann, Christina Heimann, Bernd Poßner, Antje Stobbe Regie: Sabine Hahn (Kölner Theaterpreis 2005 für „Wir im Finale“ – Mitglied des Ensembles)
Internet-Adresse: www.ebendie.de Ansprechpartner: Hassan Aftabruyan, Telefon: 0177 5240758 Christiane Flüter-Hoffmann, Telefon: 0174 7458764
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Der Vater (Bernd Poßner) will nicht mehr daran erinnert werden, dass er jahrelang seinen Sohn Christian (Michael Grünewald) und dessen Zwillingsschwester missbraucht hat.
Foto: © MEYER ORIGINALS |
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Die Schwester Helene (Antje Stobbe, r.) fürchtet sich, in dem Zimmer ihrer verstorbenen Schwester zu übernachten und verlangt vom Zimmermädchen Michelle (Christiane Hartmann) ein anderes.
Foto: © MEYER ORIGINALS |
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Der Toastmaster des Festes, Leif von Sachs (Claus Hagenberg), verehrt die Gastgeberin und Ehefrau des Jubilars, Else Klingenfeldt-Hansen (Christina Heimann).
Foto: © MEYER ORIGINALS |
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Die Schwiegertochter Mette (Doris Bierganns) will den Schwiegervater Helge (Bernd Poßner) mit einer Geschichte ablenken..
Foto: © MEYER ORIGINALS |
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19.10.2009
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