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19.06.2007
 

Pressemitteilung, 19.06.2007
Jury entscheidet über Leben und Tod
Theaterstück mit Bildungsauftrag: „Die Zwölf Geschworenen“

Zufällig ausgewählt aus allen Schichten der amerikanischen Gesellschaft, sitzen zwölf Geschworene im Hinterzimmer eines New Yorker Gerichts. Sechs Tage lang haben sie die Beweisaufnahme verfolgt und müssen jetzt über Leben und Tod eines Neunzehnjährigen richten, der seinen Vater erstochen haben soll.

Das Amateurtheater ebenDIE spielt den Kriminalklassiker „Die zwölf Geschworenen“ diese Woche Freitag und Samstag in der Comedia in Köln. Die Inszenierung des Stücks macht das klare Plädoyer des Autors Reginald Rose für Verantwortung und Zivilcourage deutlich. Die Würde eines Ehrenamtes - und eines so folgenreichen dazu – ist unantastbar. Oder zumindest sollte sie es sein. Wenn allerdings persönliche Motive wie Zeitdruck, Rachegefühle, Vorurteile der angemessenen Amtsausübung entgegenstehen, kann das Verfahren nicht fair und gerecht abgeschlossen werden. Und das scheint ein Teil der Kritik von Rose zu sein: Das amerikanische System billigt den zwölf Geschworenen eine enorme Macht zu, obwohl deren Entscheidungen sehr stark von persönlichen Befindlichkeiten abhängen. Wenn dann noch ein schlecht bezahlter Pflichtverteidiger ins Spiel kommt, dann sind auch die gerechtigkeitsliebenden Amerikaner davon überzeugt, dass dies nicht im Sinne der Verfassung der Vereinigten Staaten sein kann.

Das Theaterstück „Die zwölf Geschworenen“ zeigt eine klare pädagogische Botschaft: ein Plädoyer für Verantwortung. Die Jurymitglieder offenbaren nach und nach ihre Stärken und Schwächen. Und die Zuschauer fragen sich: Wie passt der berufliche Freiheitsdrang des Selfmademan zur eingeforderten erzieherischen Zwangskultur aus Gewalt und Gehorsam, die er seinem Sohn auferlegt hat? Und wieviel Mut braucht der Anstreicher, um diesen brutalen Menschen in seine Schranken zu verweisen und an die Redefreiheit zu erinnern? Warum ändert die Marketing-Macherin drei Mal ihre Meinung? Wo ist das Ethos der Juroren?

Der US-Gesellschaft wird ein Spiegel vorgehalten, der eine gnadenlose Gesellschaft zeigt, die zahlreiche Einwanderungswellen nicht ohne Rassismus verkraftet hat und deren Kulturvielfalt oft in der Trostlosigkeit von Ghettos endet. Mit seinem auf einem authentischen Fall beruhenden Theaterstück „Die zwölf Geschworenen“ („Twelve angry men“) gelang dem New Yorker Werbetexter Reginald Rose im Jahr 1954 der Durchbruch.

Aufführungen in der Comedia (Löwengasse 7-9, 50676 Köln, Kartenvorbestellung: 0221 3996010):
Freitag, 22. Juni 2007, 20:00 Uhr und Samstag, 23. Juni 2007, 20:00 Uhr

Darsteller: Hassan Aftabruyan, Doris Bierganns, Jutta Ellinger, Christiane Flüter-Hoffmann, Michael Grünewald, Claus Hagenberg, Christiane Hartmann, Christina Heimann, Susanne Köhler, Bernd Poßner, Helene Shangama, Antje Stobbe

Regie: Sabine Hahn (Kölner Theaterpreis 2005 für „Wir im Finale“ – Mitglied des Ensembles)


Internet-Adresse: www.ebendie.de

Ansprechpartner:
Hassan Aftabruyan, Telefon: 0177 5240758
Christiane Flüter-Hoffmann, Telefon: 0174 7458764




 
Die Geschworenen haben ihre eigenen Interessen und Vorurteile. Von links: die Börsenmaklerin (Helene Shangama), der Yankee-Fan (Michael Grünewald), die Kosmetiksalonbesitzerin (Antje Stobbe) und die überforderte Frau Obmann (Doris Bierganns).
Foto: Sabine Hahn
Geht es eigentlich noch um den Gerichtsfall? Der Yankee-Fan beschimpft den Ex-Slumbewohner. Von links: der ehemalige Ghettobewohner (Hassan Aftabruyan), der Baseballenthusiast (Michael Grünewald)
Foto: Sabine Hahn
Die Geschworenen beraten sich.
Foto: Sabine Hahn
Plakat zur Aufführung



06.11.2007 | 23.05.2007