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22.02.2007
 

Pressemitteilung, 22.02.2007
Wie ein Flirt im Chillroom
Emilia Galotti am 28.2. und 1.3. im Arkadastheater in Köln-Ehrenfeld

Fast alle Profibühnen in NRW haben in dieser Saison „Emilia Galotti“ auf dem Spielplan – dank sei dem Zentralabitur, aber auch Lessing, dessen Sprache und Ideen heute noch aktuell sind: Sentenzen wie „Verführung ist die wahre Gewalt“, „das Wort Zufall ist Gotteslästerung“, „die Kunst geht nach Brot“ bieten den Zuschauern Diskussionsstoff für Deutschstunden oder Talkrunden. Die Frage, ob das Treffen zwischen der verlobten Emilia und dem ebenfalls einer anderen versprochenen Prinzen nur wie ein kleiner Flirt im Chillroom zu werten ist, oder ob es sich dabei um eine Ungeheuerlichkeit handelt, wird manche Gemüter bewegen. Denn der Prinz nutzt die Macht kraft seiner Stellung als absolutistischer Herrscher, aber die bürgerliche Emilia empfindet die „Verführung als wahre Gewalt“.

Auch das Amateurtheater ebenDIE wird die Emilia Galotti im Kölner Arkadastheater wieder aufnehmen: Am 28.02. und 1.3. spielt das Ensemble unter der professionellen Regie von Sabine Hahn (Kölner Theaterpreis 2005 für „Wir im Finale“ - Mitglied des Ensembles).

Während andere Inszenierungen das Stück modernisieren wollen, indem sie Text oder Personen verändern, hat die Regisseurin Sabine Hahn die Sprache des 18. Jahrhunderts und die Figuren fast authentisch wie bei Lessing „natur belassen“. Hier ist der intrigante Marinelli nicht ein smarter Businessman, sondern wirklich der verschlagene Graf, Berater des Prinzen, der Feind und Freund in die Pfanne haut. Und Emilia ist weder die haltlose Gummipuppe aus der Kiste noch die dralle Blondine, sondern ein zartes Mädchen aus gut bürgerlichem Haus mit Liebreiz und beinahe kindlicher Naïvität.

Den erleichterten Zugang zur Geschichte des Stücks verschafft Sabine Hahn dem Publikum durch eine Rahmenhandlung: Friseurmeister Prinz ist als Sohn eines berühmten Schauspielers kulturell interessiert und aktiv. Dieses Jahr nimmt er an einem Theater-Wettbewerb teil und probt mit den Angestellten und einigen Kundinnen „Emilia Galotti“. Doch „je stärker die Dynamik des Stücks und die Klarheit der Lessingschen Sprache sich entfalten, umso fließender wird die Grenze zwischen beiden Spielebenen“, erklärt Sabine Hahn den Sog dieses Dramas. Die Laiendarsteller und das Publikum werden immer tiefer in die Geschichte hineingezogen.

Internet-Adresse: www.ebendie.de

Ansprechpartner:
Hassan Aftabruyan, Telefon: 0177 5240758
Christiane Flüter-Hoffmann, Telefon: 0174 7458764




 
Die Rahmenhandlung spielt in einem Frisiersalon.

Friseurmeister Prinz (Michael Grünewald, rechts) und sein Assistent (Hassan Aftabruyan) bereiten die Kundinnen auf den Auftritt vor.

Foto: Thomas Zimmermann
Der Prinz (Michael Grünewald) gesteht Emilia Galotti (Antje Stobbe) am Tag ihrer Hochzeit mit dem Grafen Appiani seine Liebe.

Foto: Thomas Zimmermann
Graf Marinelli (Hassan Aftabruyan, links) eröffnet dem Prinzen Gonzaga (Michael Grünewald, rechts) die geplante Intrige. Eine der Kundinnen (Jutta Ellinger) hört mit.

Foto: Thomas Zimmermann
Odoardo Galotti (Bernd Poßner, in der Mitte kniend) hat seine Tochter Emilia (Antje Stobbe, am Boden liegend) getötet. Er wollte sie davor bewahren, der Verführung des Prinzen Gonzaga (Michael Grünewald, rechts) zu erliegen.

Foto: Thomas Zimmermann



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